Deutsche Clubs ziehen sich von X zurück
Die deutschen Fußballclubs ziehen sich von der Plattform X zurück und werfen Elon Musk vor, zur Verbreitung von Hassreden beizutragen. Werder Bremen machte diese Entscheidung nach der jährlichen Hauptversammlung des Vereins am Montag bekannt.
In einer Erklärung hieß es: "Seit Elon Musk die Plattform übernommen hat, hat sich Hassrede, Diskriminierung von Minderheiten, rechtsextreme Beiträge und Verschwörungstheorien in einem unglaublichen Tempo verbreitet, alles unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit." Es wird kritisiert, dass derzeit so gut wie nichts auf der Plattform überwacht wird. Die Algorithmen und Entscheidungsprozesse bei X sind komplett intransparent. Zudem wird Elon Musk vorgeworfen, das soziale Netzwerk als politisches Instrument zu nutzen, besonders evident während der letzten US-Wahlen.
Werder Bremen positioniert sich klar: "Die Grün-Weißen stehen für Vielfalt, Freiheit und Demokratie sowie für Zusammenhalt und Solidarität in der Gesellschaft. Mit der jüngsten Radikalisierung der Plattform ist für den Club eine Grenze überschritten worden. Daher verlassen die Grün-Weißen X mit sofortiger Wirkung."
Der Club belegt derzeit den achten Platz in der Bundesliga und teilt sich mit Bayern München den Rekord für die meisten gespielten Saisons in der deutschen obersten Liga. St. Pauli, der mit mehr als 250.000 Followern auf X eine starke Präsenz hat, liegt aktuell auf Platz 16 in der Liga.
Darüber hinaus haben auch zahlreiche andere prominente Persönlichkeiten und Organisationen, darunter der Schauspieler Jamie Lee Curtis und der ehemalige CNN-Moderator Don Lemon sowie The Guardian, die Plattform verlassen, seit Donald Trump wieder als Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde.
Trumps Twitter-Account wurde 2021 nach seiner Niederlage bei den US-Wahlen und dem Angriff auf das Kapitol gesperrt, jedoch im November 2022 wiederhergestellt, nachdem Musk die Plattform für 44 Milliarden Dollar übernommen und sie in X umbenannt hatte. Musk selbst betont, dass er lediglich ein Verteidiger der Meinungsfreiheit sei: "Die Meinungsfreiheit ist das Fundament einer funktionierenden Demokratie und Twitter ist der digitale Marktplatz, wo über wichtige Angelegenheiten für die Zukunft der Menschheit debattiert wird," so Musk im Jahr 2022.