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Deutschland fokussiert sich auf Fußball und Saudi 2034

Deutschland fokussiert sich auf Fußball und Saudi 2034

Nachdem die Proteste gegen die WM in Katar hinter uns liegen, richtet sich der Fokus der deutschen Nationalmannschaft erneut auf den Fußball. Sowohl Trainer Julian Nagelsmann als auch Kapitän Joshua Kimmich bekräftigen, dass die Mannschaft aus den Erfahrungen der gescheiterten Weltmeisterschaft gelernt hat.

Julian Nagelsmann betonte in einem Interview mit dem Sender N-TV: "Wir haben in Katar gesehen, dass zu viele politische Themen einer Mannschaft schaden können. Ich denke, wir alle haben daraus gelernt und sollten weiterhin lernen. Deshalb haben wir Experten, die sich um diese Aspekte kümmern sollten. Wir sind Experten im Sport und konzentrieren uns auf den Sport."

Vor ihrem ersten Spiel in Katar hatten die deutschen Spieler ein Teamfoto gemacht, bei dem sie sich die Münder mit der Hand bedeckten. Zudem hatten sie, zusammen mit sechs anderen europäischen Teams, geplant, ein 'OneLove'-Armband zu tragen, ließen jedoch von dieser Idee ab, um disziplinarischen Maßnahmen seitens FIFA zu entgehen. Die deutsche Ministerin Nancy Faeser trug das Armband jedoch in den Zuschauerrängen neben FIFA-Präsident Gianni Infantino. Diese Gesten wurden als Kritik an der Menschenrechtssituation und den diskriminierenden Gesetzen in Katar interpretiert.

Mit der bevorstehenden Vergabe der WM 2034 an Saudi-Arabien im Dezember stehen Menschenrechte erneut im Fokus. Menschenrechtsgruppen haben die repressiven Bedingungen im saudischen Regime und das ‚Kafala‘-System angeprangert. Berichten zufolge wird der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sich zugunsten Saudi-Arabiens, dem einzigen Kandidaten für das Turnier 2034, aussprechen.

„Letztendlich ist es nicht meine Entscheidung als Trainer oder die Entscheidung von uns als Team, wo die WM stattfinden wird. Diese Entscheidungen werden in ganz anderen Bereichen getroffen“, erklärte Nagelsmann. "Das hat nicht so viel mit uns zu tun. Wir müssen uns entsprechend vorbereiten, egal wo das Turnier stattfindet."

Er fügte hinzu: „Es ist offensichtlich, dass nicht alles perfekt in Saudi-Arabien ist. Aber das liegt nicht an uns, das zu bewerten.“

Kapitän Joshua Kimmich sprach ebenfalls von den Herausforderungen in Katar und meinte: „Generell sollten wir Spieler für bestimmte Werte einstehen, besonders als Kapitän der Nationalmannschaft. Es ist nicht unser Job, uns politisch zu äußern.“

„Betrachten Sie das Thema Katar. Wir haben als Team und Land kein gutes Gesamtbild abgegeben. Wir haben politische Meinungen geäußert, was ein wenig den Spaß am Turnier gemindert hat. Es war in organisatorischer Hinsicht eine herausragende Weltmeisterschaft."