Tedesco: Belgien und die Schatten der Vergangenheit
In den letzten Monaten verlief die Amtszeit von Domenico Tedesco als Trainer der belgischen Nationalmannschaft alles andere als rund. Eine enttäuschende Nations League-Kampagne fand ihren Höhepunkt in einer Niederlage gegen Israel, die viele Experten und Fans dazu brachte, Tedesco in Frage zu stellen. Die belgische Fußballföderation sieht sich mit der kostspieligen Möglichkeit konfrontiert, den 39-Jährigen, dessen Vertrag bis 2026 verlängert wurde, zu entlassen.
Ein Blick auf die ersteinhalb Jahre von Tedesco lässt deutliche Parallelen zwischen seiner Zeit als Cheftrainer der Red Devils und seinen Amtszeiten in Deutschland bei Schalke 04 und RB Leipzig erkennen. An beiden Bundesliga-Standorten startete Tedesco vielversprechend und erzielte Erfolge, indem er Schalke in den europäischen Wettbewerb führte und mit RB Leipzig den DFB-Pokal gewann. Dennoch war er nicht in der Lage, diesen Erfolg langfristig zu halten.
Vor der Euro 2024 galt Belgien trotz aller Herausforderungen nicht als Favorit, konnte jedoch eine lange Serie von ungeschlagenen Spielen unter Tedesco vorweisen. Innerhalb des Teams herrschte eine positive Grundstimmung, auch wenn bereits erste Risse sichtbar waren. Tedesco und der belgische Torwart Thibaut Courtois haben mittlerweile ein zerbrochenes Verhältnis. Courtois erklärte, dass er unter Tedesco nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen möchte. Angesichts der aktuellen Lage könnte er jedoch schneller zurückkehren, als er dachte.
Es scheint unausweichlich, dass Tedesco vor dem nächsten großen internationalen Turnier 2026 nicht mehr im Amt sein wird. Er wird künftig als Trainer wahrgenommen, der zwar schnell Erfolge erzielen kann, jedoch Schwierigkeiten hat, diese über längere Zeit aufrechtzuerhalten.