Audi verkauft Anteile am F1-Team
Audi steht kurz vor seinem Debüt in der Formel 1, und bereits jetzt gibt es Neuigkeiten: Teile des Teams scheinen verkauft zu werden. Wie deutsche Medien berichten, hat ein Investmentfonds aus Katar Anteile an dem neuen deutschen Team erworben. Die offizielle Bekanntgabe des Deals ist für diesen Monat in dem Golfstaat vorgesehen, kurz vor dem Grand Prix.
Seit Audi angekündigt hatte, das Sauber-Team zu übernehmen und mit einem eigenen Antriebsstrang in die F1 einzusteigen, gab es immer wieder Gerüchte, dass der Hersteller das Projekt vor dem Start schon wieder aufgeben könnte. Dennoch haben die Sprecher von Audi, unter anderem auf Nachfrage von GPBlog, stets betont, dass eine Streichung des Projekts nicht zur Debatte steht. Jetzt scheint es jedoch, dass Teile des Unternehmens bereits den Besitzer wechseln, was Audi einen teilweise Rückfluss ihrer gewaltigen Investition verschaffen könnte. Der mutmaßliche Investor soll ein Vermögen in Milliardenhöhe besitzen.
Audis Mutterkonzern Volkswagen steckt in einer schwierigen Lage: Berichten zufolge hat Audi mindestens 600 Millionen Dollar für 100 Prozent der Anteile an Sauber bezahlt. Die Entscheidung, einen eigenen Antriebsstrang zu entwickeln, hätte das Unternehmen ebenfalls Hunderte von Millionen gekostet. Im Jahr 2024 kommt Volkswagen nicht wirklich voran. In Deutschland stehen mehrere Fabrikschließungen an, und der Konzern versucht, seine Kosten zu reduzieren.
Es ist also eine merkwürdige Situation: Intensiv in die Formel 1 zu investieren und gleichzeitig reguläre Kosten zu senken. Dank des katarischen Investors erhält Audi etwas finanziellen Spielraum. Besonders die Kosten für das Fabrik-Upgrade im Schweizer Hinwil, dem Sitz von Sauber, können nun ausschließlich durch die Investmentfirma gedeckt werden.
Seit dem Start des F1-Projekts hat es bereits einen Führungswechsel gegeben, eine längere Suche nach einem zweiten Fahrer für Nico Hülkenberg stattgefunden und die Entscheidung zur kompletten Übernahme von Sauber wurde getroffen, um mehr Kontrolle über das Team zu erhalten. Dadurch kann Audi die Entwicklung des Teams vorantreiben und selbst in die Hand nehmen.
Mit der voraussichtlichen Ankunft des katarischen Investmentunternehmens steht bereits ein neues Kapitel für das Audi F1-Team an – und das, obwohl das erste F1-Auto noch nicht einmal die Fabrik verlassen hat.