Optimismus bei Deutschland vor der WM 2026
Ein Jahr kann vieles verändern – das zeigt die aktuelle Situation der deutschen Nationalmannschaft eindrucksvoll. Vor einem Jahr war Deutschland mit einem enttäuschenden Lauf von Ergebnissen konfrontiert, und es schien, als könnte die EM 2024 im eigenen Land zu einer großen Herausforderung werden. Heute hingegen zählt das Team wieder zu den besten Mannschaften in Europa und richtet den Blick auf die bevorstehende WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.
Deutschland wird 2024 mit 10 Siegen aus 15 Spielen in die Saison gehen. Im Jahr 2023 waren es lediglich drei Siege und sechs Niederlagen. Die einzige Niederlage in diesem Jahr ereignete sich im entscheidenden Spiel gegen den späteren Europameister Spanien, als man im Viertelfinale nach Verlängerung verlor. Diese Niederlage ist noch immer schmerzlich für alle Beteiligten.
Trainer Julian Nagelsmann reagierte prompt auf einen Handelfmeter, der es Ungarn erlaubte, das letzte Nations-League-Gruppenspiel 1:1 zu beenden. Er wandte sich an den Schiedsrichter und erinnerte ihn an die strittige Entscheidung im Spiel gegen Spanien, wo ein Handspiel von Spanien’s Marc Cucurella ungeahndet blieb. Diese Ungereimtheit hat sowohl bei den Spielern als auch den Fans für Unmut gesorgt.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den jungen Talenten Florian Wirtz und Jamal Musiala, die als das „Wusiala“-Duo bereits jetzt beeindruckende Leistungen zeigen und bei der WM 2026 glänzen sollen. Wirtz erzielte in diesem Jahr sechs Tore und war damit gemeinsam mit Kai Havertz der beste Torschütze, während Musiala fünf Tore beisteuerte.
Joachim Löw, der Trainer der deutschen Weltmeistermannschaft von 2014, lobte die beiden Youngster am Sonntag in einem Interview: „In ihrem jungen Alter sind beide bereits Weltklasse“. Löw, der 2021 Musiala und Wirtz in die Nationalmannschaft berief, ist beeindruckt von ihrem Einfluss auf Nagelsmanns Strategie.
„Beide zeigen sich unglaublich kreativ, stark im Eins-gegen-Eins, sind Torschützen und haben in den letzten ein oder zwei Jahren enorme Fortschritte gemacht“, so Löw. „Man kann sich die Nationalmannschaft ohne sie nicht mehr vorstellen, da sie das Spiel prägen.“
Nach der EM 2024 haben verschiedene große Spieler wie Manuel Neuer, Toni Kroos, Ilkay Gündogan und Thomas Müller ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet. Dennoch scheint dies der Leistung des deutschen Teams keinen Abbruch getan zu haben.
Doch die Frage bleibt: Wie groß oder nachhaltig ist die Verbesserung Deutschlands wirklich? In der Nations League-Gruppe mit den Niederlanden, Ungarn und Bosnien-Herzegowina konnte Deutschland einige hohe Siege feiern, darunter ein 7:0 gegen Bosnien letzte Woche. Dennoch war der Spielplan nicht der anspruchsvollste, den die Konkurrenz hätte bieten können.
Marc-André ter Stegen ist nach dem Rücktritt von Neuer die Nummer eins im Tor, aber er ist weiterhin auf dem Weg der Genesung von einer schweren Knieverletzung, die er im September erlitt. Nagelsmanns bevorzugter Stürmer Niclas Füllkrug von West Ham hat seit September aufgrund einer Achillessehnenverletzung nicht gespielt und wird bei der WM bereits 33 Jahre alt sein.
Vor den WM-Qualifikationen steht Deutschland im März eine größere Herausforderung in den Nations-League-Playoffs bevor. Die Auslosung der Viertelfinal-Gegner findet am Freitag in der UEFA-Zentrale statt. Eine Gelbe Karte am Dienstag bedeutet, dass Wirtz im Hinspiel der Viertelfinals gesperrt ist.