Get In Touch

Norbert Singer feiert 85. Geburtstag bei Porsche

Norbert Singer feiert 85. Geburtstag bei Porsche

Porsche gratuliert Norbert Singer zu seinem 85. Geburtstag. Jeder, der sich mit den Rennsporterfolgen von Porsche im vergangenen Jahrhundert beschäftigt, kommt an Norbert Singer nicht vorbei. Als visionärer Renningenieur und Meister der Aerodynamik hat er von 1970 bis 1998 entscheidend zu jedem Gesamtsieg von Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans beigetragen – vom legendären 917 bis zum 911 GT1 '98.

Am 16. November 2024 feiert er seinen 85. Geburtstag. „Wir wünschen Norbert Singer alles Gute und danken ihm für sein unermüdliches Engagement für die Marke Porsche“, sagt Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes für Forschung und Entwicklung. „Er trug nicht nur als Projektleiter in Weissach zum Erfolg der Marke im Motorsport bei, sondern auch mit seinen strategischen und taktischen Entscheidungen auf der Rennstrecke.”

Norbert Singer wurde am 16. November 1939 in Eger, heute Cheb in Tschechien, geboren. In München machte er seinen Abschluss in Maschinenbau mit Schwerpunkt auf Luft- und Raumfahrt sowie Fahrzeugtechnik. Im März 1970 begann seine Karriere als Renningenieur in der Entwicklungsabteilung von Porsche, eingestellt von Peter Falk, dem Leiter der Vorentwicklung und Rennwagenentwicklung. Seine Leidenschaft für den Motorsport war schon früh zu erkennen, da er während seines Studiums Rennen am Nürburgring und beim Großen Preis von Monaco verfolgte.

Sein erstes Jahr bei Porsche war auch das Jahr des lang ersehnten ersten Gesamtsiegs bei Le Mans. Unmittelbar nach seinem Start in Weissach arbeitete er am Kühlsystem des Porsche 917 mit kurzem Heck, mit dem Richard Attwood und Hans Herrmann nur wenige Wochen später in Le Mans als Erstplatzierte über die Ziellinie fuhren. Entwicklungschef Ferdinand Piëch beauftragte Singer, eine einfache Lösung zu finden, um einen externen Ölkühler zu ersetzen, der zusätzlichen Luftwiderstand erzeugt hätte. Nach dem Triumph beim 24-Stunden-Rennen widmete er sich der Aerodynamik des 917 und optimierte später das lange Heck des 917 sowie den 917/10 und den turbogeladenen 917/30.

In über drei Jahrzehnten als Projektleiter bereitete er zahlreiche Fahrzeuge für die Rennstrecke vor und unterstützte sie vor Ort. Darunter waren die Modelle: 911 Carrera RSR, 911 Carrera RSR Turbo 2.1, 935, 935/78 „Moby Dick“, 924 Carrera GT, 924 GTP Le Mans, 956, 962, 911 Turbo S Le Mans GT, 962 Dauer Le Mans GT und der 911 GT1.

Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Entwicklung des 956 Group C Rennwagens und dessen Nachfolger, dem 962. Mit dem 956 setzte Porsche Maßstäbe mit einem Aluminium-Monocoque, das es dem Rennwagen ermöglichte, den sogenannten Bodeneffekt zu erzielen, dank eines speziellen Unterbodendesigns mit Luftkanälen. „Je schneller die Autos wurden, desto mehr hielten sie sprichwörtlich auf der Straße“, erinnert sich Singer.

Von 1982 bis 1986 erreichten die Modelle 956 und 962 C sieben Gesamtsiege bei Le Mans und sicherten sich dabei fünf Fahrer-Weltmeisterschaften, drei Hersteller-Weltmeisterschaften und zwei Team-Weltmeisterschaften. Zwischen 1984 und 1991 erzielte eine Version des 962 zahlreiche Siege in der amerikanischen IMSA-Rennserie.

Seit seiner Pensionierung im Dezember 2004 ist Singer Zeitzeuge im Porsche Museum. Er ist häufig Gast in den Porsche-Unternehmensarchiven und war an der Erstellung eines Buches über die Geschichte des 956/962 beteiligt, unter anderen Projekten. Zudem teilt er sein Fachwissen während der Restaurierung von Rennfahrzeugen. Bis heute pflegt er eine enge Beziehung zur Marke.